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Frauenriegenreise nach Solothurn 26./27. August 2023

Nach der wochenlanger Hitzewelle von bis zu 35 Grad, hatten wir am Samstag 26. August endlich wieder einmal angenehmere Temperaturen. Der kühle Wind brachte allerdings nicht nur ein angenehmeres Klima, er wehte auch massenhaft Regenwolken in die Schweiz.

Bei noch trockenem Wetter besammelten wir uns um 7:30 Uhr beim Bahnhof Wiesendangen. Mit dem Zug fuhren wir nach Hägendorf.  Hier war heute Chilbi. Hinter den vielen noch geschlossenen Festbeizen, Zelten und Chilbi Bahnen, war beim Vögelibeck für uns im Bistro reserviert, damit wir  uns vor der Wandertour stärken konnten.  Gut, dass wir sie hinter den Chilbi Attraktionen fanden, es gab dort nämlich sehr feines Gebäck, knusprige Gipfeli und guten Kaffee. Mit neu getankter Energie wanderten wir los. Unser Weg führte durch die schöne Teufelsschlucht. Wir wanderten über viele Brücken, an bemoosten Felsen und Höhlen vorbei, immer parallel zu einem Bach, der wegen der langen Trockenheit sehr wenig Wasser mit sich führte. Unsere grosse Reisegruppe von 31 Frauen schlängelte sich in einer langen Reihe wie ein riesengrosser Tausendfüssler den wildromantischen Weg entlang. Brigitta verteilte unterwegs ein motivierendes «Büffelwasser»: Eine kleine hochprozentige Erinnerung ans letztjährige Turnfest, das wir durchgeführt hatten. Das «Büffelwasser» setzte tierische Energie frei, um den letzten Anstieg bis zum Mittagshalt mit Leichtigkeit zu absolvieren. Wir erreichten gerade unser 1. Etappenziel, das Restaurant Schäfli auf dem Allerheiligenberg, als die ersten Regentropfen fielen. Bei strömendem Regen bestellten wir unser Mittagessen und genossen unsere Pause am Trockenen. Weiter hoch auf die Belchenflue wollte niemand mehr wandern. Trotz des garstigen Wetters entschloss sich die Mehrheit der Frauen wieder die Teufelsschlucht hinunter zu steigen. Ein kleines Grüppchen bevorzugte es, das trockene Postauto zu nehmen.

Das vor kurzem noch süsse kleine Bächlein bot nun ein ganz anderes Bild. Es führte jetzt viel Wasser und rauschte munter vor sich hin. Das Wasser rann allerdings nicht nur das Bachbett hinunter, sondern auch über unsere Rucksäcke, Nasen, Wanderschuhe und Regenkleidung. So mancher Frau wurde bewusst, dass sie ihre Sachen schon lange nicht mehr imprägniert hatte…

Von oben bis unten frisch abgespritzt erreichten wir wieder Hägendorf mit seiner Chilbi. Jetzt erklang Musik, die Chilbi Bahnen waren startklar. Eine Gruppe buchte die Tumbler Funktion auf einer schnell drehenden Bahn und liess die Regentropfen aus ihrer Kleidung schleudern. Nach einer kurzen Kaffeepause fuhren wir mit dem Zug nach Solothurn. Dort bezogen wir unsere Hotelzimmer. Fünfzehn Minuten später, waren wir wieder unterwegs und erkundeten die schöne Altstadt von Solothurn. Fränzi unsere Reiseleiterin, die hier aufgewachsen ist, gab uns eine kostenlose Stadtführung. Das war sehr interessant und informativ; vor allem ist interessant, wo sich die Zahl Elf überall versteckt: Elf Brunnen, elf Kirchen elf Treppenstufen, elf Altäre und sogar eine Uhr bei der nur elf Stunden abzulesen sind.

Wir begannen unseren Stadtrundgang mit der Kirchturmbesichtigung der Kirche St. Ursen. Ein paar von uns zählten die Treppenstufen, die auf die Aussichtsplattform des Kirchturmes führten. Sie zählten wesentlich mehr als elf Stufen! Es waren insgesamt 249 Stück.  Freundlicherweise stellte Petrus den Regen ab und schenkte uns eine wunderschöne Aussicht über ganz Solothurn. Der Abschluss unseres Stadtrundganges war ein feiner Drink in einem Restaurant direkt an der Aare.
Um 20:00 Uhr bekamen wir im Hotel unser Abendessen. Wir durften unser Znacht bei einem reichhaltigen Buffet aussuchen. Zur Auswahl hatten es 12 verschiedene Salate. Da war das Küchenpersonal wohl etwas übermotiviert, es standen bestimmt nur elf verschiedene Sorten auf dem Menüplan. Zudem gab es Reis, Geschnetzeltes mit Pilzsauce, Linsencurry, Fisch mit Tomatensause, Fruchtsalat und kleine fruchtige Crèmeschnitten. Alles war sehr lecker. Nach dem Essen plauderten wir gemütlich im Speisesaal, bis wir freundlich, aber bestimmt aufgefordert wurden den Speisesaal zu verlassen, damit das Personal aufräumen und Feierabend machen konnte. Die Hälfte von uns erweiterten die neuen Stadtkenntnisse um Gelaterias und Bars. Die andere Hälfte sammelte neue Kräfte für den nächsten Tag.

Am Sonntagmorgen nach einem reichhaltigen Zmorge Buffet, fuhren wir mit dem Postauto auf den Balmberg. Der Himmel war dunkelgrau, bis nebelweiss, wenn auch noch trocken. Motiviert wanderten wir bergauf.

Auf der Aussichtsplattform Balmfluhchöpfli hofften wir, eine wunderbare Aussicht geniessen zu können. Leider mussten wir uns mit grauweissen Wolken und Nebelschwaden begnügen. Wie um das triste Erlebnis zu vertiefen, fielen von jetzt an wieder Regentropfen auf uns nieder. Deshalb gönnten wir uns hier keine Pause, sondern wanderten gleich weitet. Wenig später stiegen wir über ein rot- weiss gestreiftes Absperrband und standen vor dem Getränkestand eines Langstreckenlaufes.  Die Helfer des Getränkestandes, erklären uns, dass wir uns jetzt auf demselben Weg befänden wie die Teilnehmer des Weissensteinlaufes. Wir wurden aufgefordert am Rand zu gehen und stets grosse Lücken zwischen uns zu lassen, damit uns die Läufer überholen konnten. Conny verteilte den Läufern ihren gesamten Magnesium Vorrat, den sie eigentlich für sich dabeihatte. Zudem verarztete sie einen zusammengebrochenen Teilnehmer, zusammen mit Steffi und Yasmin, bis der Notarzt eintraf.

Zusammen mit den Läufern kämpften wir uns die letzten Höhenmeter hoch bis auf den Weissenstein und gönnten uns hier einen Gipfelmost oder ein feines Mittagessen. Die Aussicht war leider immer noch hinter einem weissen Schleier versteckt. Nach einer ausgiebigen Pause fuhren wir mit der Seilbahn hinunter nach Oberdorf. Im Bahnhöfli wurde Brunos selbstgebrautes Bier angeboten, welches mit viel Begeisterung genossen wurde bis unser Zug in den Bahnhof einfuhr. Wir stiegen ein und fuhren zurück nach Solothurn. Holten das Gepäck im Hotel und leisteten uns noch ein leckeres Eis bei der Gelateria „Vitaminstation“ an der Aare. Wenig später fuhren wir mit dem Zug zurück nach Wiesendangen.

Im Namen der ganzen Wandergruppe bedanke ich mich herzlich bei der Organisatorin Fränzi Hauser für die abwechslungsreiche und perfekt organisierte Reise. Fränzi es war einfach genial. Gabi Ledermann